Im Journal of Occupational and Environmental Medicine ist im Dezember ein Studienbericht zu dem Einsatz von Meditation bei einer spezifischen Berufsgruppe veröffentlicht worden: Nielsen und Minda (2021) haben 2 Studien durchgeführt, um festzustellen, ob eine Online-Achtsamkeitsmeditation zur Verbesserung des Wohlbefindens von Rechtsanwält:innen beitragen kann. Dies ist eine Bevölkerungsgruppe, die besonders stark von Depressionen, Angstzuständen und Stress betroffen ist. 

In der 1. Studie füllten die Jurist:innen vor und nach einem 8-wöchigen Achtsamkeitsprogramm Fragebögen aus. In der 2. Studie haben die Autor:innen die Anwält:innen nach dem Zufallsprinzip einer experimentellen Meditationsgruppe und einer Kontrollgruppe zugeteilt (Warteliste). Alle Teilnehmer:innen füllten die Fragebögen zu Beginn und nach dem 30 Tage andauernden Online-Meditationsprogramm aus. 

Nielsen und Minda (2021) kamen zu folgenden Ergebnissen: Die Teilnehmer:innen der 1. Studie berichteten, im Vergleich statistisch bedeutsam, über Verbesserungen der Stimmung,

der Belastbarkeit, der Achtsamkeit, des Stress-Levels, der Angst und von Depression im Verlauf des Programms. In der 2. Studie berichteten die Teilnehmer:innen der Meditationsgruppe von besserer Stimmung nach der Maßnahme, niedrigerem Stress-Level und einem höheren Maß an Nichtreaktivität als die Teilnehmer:innen der Kontrollgruppe auf der Warteliste.

Die Forscher:innen folgern, dass Online-Achtsamkeit und -Meditation das Wohlbefinden von Jurist:innen effektiv verbessern kann. 

Frank Aschoff, Fachjournalist und Cochrane Member

Originalarbeit 

Nielsen EG, Minda JP. The Mindful Lawyer: Investigating the Effects of Two Online Mindfulness Programs on Self-Reported Well-Being in the Legal Profession. J Occup Environ Med. 2021 Dec 1;63(12): e871-e882. doi: 10.1097/JOM.0000000000002393. PMID: 34860207.